April 2014
Pakistan: Todesurteil wegen Blasphemie
(Open Doors) – Im März 2013 stürmten etwa 3.000 wütende Muslime plündernd und brandschatzend
die Joseph Colony in Lahore. Zuvor war das Gerücht aufgekommen, ein in dem christlichen
Stadtviertel lebender Mann habe den Propheten Mohammed gelästert. Hunderte von christlichen
Familien mussten daraufhin fliehen, entweder weil ihre Häuser und Geschäfte zerstört
waren oder aus Furcht vor weiteren Übergriffen. Der beschuldigte Sawan Masih soll
laut Aussagen eines Bekannten behauptet haben, dass Jesus der Sohn Allahs sei. Das
wäre für einen Christen nicht typisch. Masih bestreitet das. Es wird vermutet, dass
Masihs Grundstück Begehrlichkeiten geweckt hat und so zum Anlass für die falsche
Anklage wurde.
Blasphemiegesetze
Die Gerichtsverhandlung gegen Masih musste am 27. März 2014 im Gefängnis von Lahore
durchgeführt werden, da seine Sicherheit außerhalb nicht garantiert werden konnte.
Wegen Beleidigung des Propheten Mohammed wurde Sawan Masih zum Tode und zu einer
Geldstrafe von etwa 1.500 € verurteilt. Sein Verteidiger Naeem Shakir äußerte gegenüber
Kontakten von Open Doors, das Urteil sei nicht gerecht und müsse nun vom OberstenGerichtshof
in Lahore bestätigt werden. Blasphemievorwürfe und damit verbundene Anklagen haben
sich in den letzten Jahren gehäuft. Der ehemalige Minister für Minderheiten, Shahbaz
Bhatti, setzte sich für eine Änderung der Blasphemiegesetze ein und wurde daraufhin
am 2. März 2011 ermordet. Auch sein Bruder Paul Bhatti, der sich ebenfalls für Minderheiten
im Land einsetzt, erhielt kürzlich Todesdrohungen. Trotz des häufigen Missbrauchs
der Blasphemiegesetze hat Pakistans oberstes Scharia Gericht erst jüngst entschieden,
dass bei Beleidigung des Propheten in jedem Fall die Todesstrafe zu verhängen ist.
Bitte beten Siefür Sawar Masih und für Asia Bibi. Die fünffache Mutter wurde ebenfalls wegen Lästerung Mohammeds zum Tod durch den Strang verurteilt und sitzt seit mehr als vier Jahren im Gefängnis. Ihr Berufungsprozess wurde in jüngster Zeit mehrfach verschoben. Beten Sie auch für die beiden Familien der Verurteilten, sowie für die zahlreichen bedrängten Christen in Pakistan.
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